Dinkelsbühl wird chinesisch

In Dinkelsbühl soll ein Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) entstehen. Dr. Hammer hat in China ein entsprechendes Memorandum unterzeichnet. „Im Auftrag von oberster chinesischer Stelle, der Regierung aus Peking, soll in Europa die Traditionelle Chinesische Medizin forciert werden. Wir freuen uns sehr, dass Dinkelsbühl hier der erste Brückenkopf sein wird“, so Dr. Hammer in der Stadtratssitzung. Mit Ziel 2017 wird die TCM in Dinkelsbühl etabliert sein und in einem ersten Schritt die Therapierung von Krebspatienten, Behandlung von Rückenleiden sowie Gesundheitschecks als Schwerpunkt haben. Die Provinzregierung Hunan, in dessen Hauptstadt Changsha die Universität für chinesische Medizin mit rund 40.000 Studenten beheimatet ist, ist direkter Kooperationspartner. Eine Delegation aus Hunan, darunter der Präsident der Universität, konnten sich bereits bei einem Besuch im Mai von Dinkelsbühl überzeugen. Es ist geplant, erfahrene und verdiente Ärzte der Universität in Hunan in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut vor Ort in deutscher Sprache auszubilden, ehe sie für ein bis zwei Jahre in die neue TCM-Klinik nach Dinkelsbühl entsendet werden. In einer Win-win-Situation mit deutschen Ärzten – auch in evtl. sogar räumlicher Kooperation mit dem ANregiomed-Klinikum – profitiert die Schulmedizin von der mehr als 2.000 Jahre alten Heilkunde und umgekehrt.

Dinkelsbühl hat fachlich die „Fränkische Gesellschaft zur Förderung der Deutsch-Chinesischen Zusammenarbeit“ unter der Geschäftsführung des Wirtschaftsjuristen Klaus Huber sowie Dr. Wenjun Zhong, den führenden deutschen Anbieter chinesischer Heilkräuter und die seit Jahren mit TCM vertraute Ansbacher Hochschuldozentin Prof. Renate Hermann auf ihrer Seite. Weitere Details wie die Fragen rund um den Standort, Investoren und den Betrieb sind privatwirtschaftlich und werden von der Stadt lediglich mit begleitet.

Klaus Huber (CSU) betonte, dass er in der TCM die Chance sehe, das vorhandene medizinische Angebot in Dinkelsbühl zu halten bzw. weiter auszubauen. Ein Aspekt könne auch der „Gesundheitstourismus“ sein, wenn Patienten und Begleitpersonen in Dinkelsbühl vor bzw. nach einem Gesundheits-Check noch verweilen.

„Wir erwarten von der Bayerischen Staatsregierung einen fachübergreifenden Ansprechpartner. Wir werden unsere Hausaufgaben bis Februar, wenn aus China Vertreter der Universität und der Bezirksregierung aus Hunan zu uns kommen, erledigt haben, versicherte Dr. Hammer.