Sitzung: 23.02.2016 WFA/002/2016
OB Dr. Hammer
begrüßt die Anwesenden und erklärt das weitere Vorgehen. Stadtkämmerer Wegert
gibt einen kurzen Überblick über die Eckdaten des städtischen Etats und den
Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2016. Die beiliegende Übersicht über
defizitäre Bereiche im Verwaltungshaushalt sowie wichtige Baumaßnahmen größer
als 100.000 Euro ist Bestandteil der Niederschrift.
Verwaltungshaushalt:
An Hand der
Übersicht werden die verschiedenen Unterabschnitte des Verwaltungshaushaltes im
Ganzen besprochen, anschließend werden Fragen zu den einzelnen Haushaltsstellen
in der Reihenfolge der Einzelpläne geklärt.
Bezüglich des Defizits
der Berufsfachschule für Musik (BfM) erläutert Dr. Hammer auf Nachfrage von
Herrn Sczesny, dass die Stadt Dinkelsbühl vertraglich an die Übernahme des
Defizits in Höhe von 25 % verpflichtet ist. Die Möglichkeit einer Auflösung des
Vertragsverhältnisses wurde auch schon extern juristisch geprüft. Die
Anwesenden sind sich einig, dass die Berufsfachschule für Musik eine wichtige
Einrichtung ist und nicht in Frage gestellt werden soll bzw. durch die
vertragliche Verpflichtung auch nicht kann.
Dr. Hammer erklärt,
dass die finanzielle Lage der Stadt zwar angespannt ist, wir uns aber in keiner
Notlage befinden, die Mahnung von Herrn Piott die „freiwilligen“ Leistungen
zurückzufahren ist zwar angekommen, muss aber nicht vertieft werden.
Andernfalls müssen konkrete Maßnahmen genannt werden, um Ergebnisse zu
erzielen.
Zum Defizit des
Unterabschnitts 7901 – Touristik Service – stellt Stadtrat Tafferner die Frage,
warum mehr Service durch die verlängerten Öffnungszeiten nicht zu einer
Einnahmensteigerung führt. Des Weiteren hat sich das Buchungsverhalten der
Gäste geändert, nicht jeder Gast nimmt Leistungen des TSD in Anspruch, so
Stadtrat Tafferner weiter. Dr. Hammer erwidert, dass durch mehr Service
natürlich auch höhere Personalkosten entstehen und im Entwurf zu dem eine
Tariferhöhung von 3 % eingeplant ist.
Bezüglich des
Unterabschnitts Landestheater berichtet Dr. Hammer, dass diese Einrichtung im
Vergleich mit anderen Theatern ein ansehnliches Ergebnis erzielt. Stadtkämmerer
Wegert erläutert das System der Budgetierung und dass diese Rücklage nur für
den theaterspezifischen Unterhalt und nicht für Investitionsmaßnahmen verwendet
werden darf.
Zur Musikschule
erläutert die Verwaltung, dass es zwischen den Haushaltsjahren 2014 und 2015 zu
Verschiebungen bei den Einnahmen gekommen ist und das bereinigte Defizit der
Musikschule im Jahr 2014 210.000 € und im Jahr 2015 rund 201.000 € beträgt.
Nachdem wir einen sehr hohen Anteil an auswärtigen Schülern haben, soll eine
finanzielle Beteiligung der Nachbargemeinden angestrebt werden. Ein Termin mit
den Bürgermeistern der betreffenden Kommunen wurde bereits vereinbart.
Im weiteren Verlauf
der Sitzung wird über die Unterdeckung des Unterabschnitts 3521 – Stadtbücherei
– gesprochen und die mögliche Erhebung von Gebühren. Bei den Anwesenden besteht
Einvernehmen, dass die Bücherei einen Bildungsauftrag hat und der
Rechnungsprüfungsausschuss sich mit diesem Thema beschäftigen soll.
Stadtrat Tafferner erkundigt sich nach den Personalkosten im UA
Stadtjugendpflege und fragt, ob hier wieder zwei Studenten eingeplant sind. Dr.
Hammer bestätigt dies und gibt einen kurzen Ausblick auf das geplante
Jugendcafé.
Zum Unterabschnitt Kindergärten gibt der Vorsitzende den Hinweis, dass es sich
hier nur um die Übernahme des Betriebskostendefizits handelt. Dies ist eine
vertraglich verpflichtete Beteiligung, die allerdings nur mit den kirchlichen
Trägern besteht.
Im Rahmen der
Behandlung der Einzelpläne werden folgende Feststellungen bzw. Änderungen
getroffen:
EPL 0:
- Wahlen,
Innere Verrechnungen
0.0521.6799 - Streichung des Haushaltsansatzes für 2016 –
neuer Ansatz 2016: 0 €
EPL 6:
- Wasserläufe,
Unterhalt Gewässer
0.6900.5412 – Reduzierung des Ansatzes 2016 um 20.000 € -
neuer Ansatz 2016: 30.000 €
Im Rahmen der
Beratungen des Verwaltungshaushaltes wird entschieden, dass Herr Schürlein in
einer der kommenden Sitzungen des Wirtschafts- und Finanzausschusses einen
Bericht über die Schranne und deren Belegung gibt.
Anschließend wird
über die wichtigen Baumaßnahmen des Vermögenshaushaltes – siehe Anlage zur
Niederschrift – gesprochen.
Stadträtin Held gibt
zum geplanten Neubau der Dreifachsporthalle und den damit verbundenen
eingeplanten Haushaltsmitteln den Hinweis, dass ihre Fraktion hier noch
Gesprächsbedarf sieht, ob dieser Weg so beschritten werden soll. Dr. Hammer
erwidert, dass eine Sanierung genauso teuer wie ein Neubau ist, die
Grundsatzdiskussion soll nochmals in der Runde der Fraktionsvorsitzenden
geführt werden. Auch Stadtrat Piott äußert, dass die Wählergruppe Land über den
geplanten Neubau noch nachdenken muss.
Auf Nachfrage von
Herrn Sczesny legt Stadtbaumeister Göttler die geplanten Bauschritte im Rahmen
der Maßnahme „Barrierefreie Altstadt“ dar. Herr Sczesny gibt daraufhin zu
bedenken, dass es bedeutendere sanierungsbedürftige Fußwege gibt als die Wege
hinter der Kirche. Dr. Hammer erklärt, dass heute nicht über die
Einzelmaßnahmen zu entscheiden ist und dieses Projekt im Rahmen des
Kommunalinvestitionsprogrammes angemeldet wurde, auch eine Beteiligung der
Kirche schließt er auf Nachfrage aus dem Gremium aus.
Frau Stadträtin Held
erkundigt sich nach dem Unterabschnitt 6301 und warum hier Haushaltsmittel in
dieser Höhe eingeplant sind. Herr Wegert klärt ab, wie sich der angegebene
Haushaltsrest von 712.000 € zusammensetzt und korrigiert ggfs. die Ansätze.
Zum Unterabschnitt 6480 - Brücken, Gruppierung 9516 - Holzsteg bei
Neustädtlein, erklärt Stadtbaumeister Göttler, dass es hier zu
Kostensteigerungen kommt und der Ansatz auf 140.000 € erhöht werden muss. Die
Anwesenden sind sich einig, dass dieser Steg gebraucht wird, da eine wichtige
Verbindung sonst gekappt wäre.
Zum Thema Sozialer
Wohnungsbau, UA 8802, merkt Stadträtin Held an, dass die Fraktion der SPD dies
grundsätzlich unterstützen will, glaubt aber nicht, dass die eingeplanten
Mittel in Höhe von 1,5 Mio. dieses Jahr noch gebraucht werden, eine Reduzierung
des Ansatzes würde auch zu einer verringerten Kreditaufnahme führen. Dr. Hammer
erläutert die grundsätzliche Notwendigkeit und teilt die Auffassung, dass in
2016 realistisch nur Planungskosten anfallen. Im Einvernehmen wird festgelegt,
dass der Ansatz 2016 von 1,5 Mio. auf 200.000 € reduziert wird. Die Höhe der
Kreditaufnahme wird von der Kämmerei entsprechend angepasst. Stadtrat Sczesny
erklärt, dass der ursprüngliche Haushaltsansatz von 1,5 Mio. in 2016 in Ordnung
wäre, der Ansatz im Finanzplanungsjahr 2017 aber nicht. Es können nicht
angehen, dass neue Wohnungen gebaut werden aber Mittel fehlen die bestehenden
Wohnungen zu sanieren, so Herr Sczesny weiter. Dr. Hammer merkt dazu an, dass
es die derzeit hohe Förderung nur für Neubauten gibt.
Vermögenshaushalt
Im Rahmen des
Vermögenshaushaltes werden folgende Änderungen/Feststellungen getroffen.
EPL 3:
- Landestheater,
Erwerb bewegl. Anlagevermögen
Zum Einzelplan 3 erklärt Stadtkämmerer Wegert, dass bei Haushaltsstelle 1.3310.9350 Mittel für die Ersatzbeschaffung LKW eingeplant sind. Die Erneuerung des Theater LKW’s ist dringend notwendig und unaufschiebbar, da dieser nicht mehr durch den TÜV kommen würde. Dr. Hammer informiert das Gremium, dass er den Kauf im Wege der dringlichen Anordnung abwickelt.
EPL 4:
- Kinderspielplätze,
Betriebsanlagen
4601.9600 – Erhöhung des Ansatzes 2016 um 20.000 € -
neuer Ansatz 2016: 60.000 €
EPL 6:
- Fußgängerbrücken,
Holzsteg Neustädtlein
6480.916 – Erhöhung des Ansatzes 2016 um 40.000 € -
neuer Ansatz 2016: 140.000 €
EPL 8:
- Sozialer Wohnungsbau, Hochbaumaßnahmen
8802.9400 – Reduzierung des Ansatzes 2016 um 1,3 Mio. € -
neuer Ansatz 2016: 200.000 €
neuer Ansatz FiPl 2018: 1.300.000 €
Das Gremium nimmt
den Haushaltsplanentwurf 2016 der Stadt ohne Beschluss zur Kenntnis.
Die nächste Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses am kommenden Donnerstag, 25.02.2016, beginnt um 17:00 Uhr.